Land und Leute

    Land der tausend Seen

    In sattem Gelb blüht der Raps unter strahlend blauem Himmel. Die Sonne blinzelt durch die grünen Blätter der Bäume, die sich entlang der Straßen zu eindrucksvollen Alleen formiert haben. Die Farben in Mecklenburg-Vorpommern leuchten stärker als anderswo in Deutschland: Das Gelb ist gelber, das Blau blauer, das Grün grüner als im Rest der Republik. Eine Reise zu drei Gutsherrinnen im Land der tausend Seen, über das Reichskanzler Otto von Bismarck gesagt haben soll: „Wenn die Welt untergeht, dann begebe dich nach Mecklenburg, denn dort geschieht alles 100 Jahre später.”

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191 Mal Schweiz

Die Schweiz ist keineswegs einmalig. Mindestens 191 Mal gibt es weltweit die Bezeichnung Schweiz im Namen von Landschaften. Und die meisten Schweizen, nämlich 67, gibt es in Deutschland: Die bekanntesten sind die Holsteinische Schweiz, ein Hügelland an der Ostseeküste, die Sächsische Schweiz, das ist der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges, und die Mecklenburgische Schweiz.

Heute werben vor allem die Tourismusregionen mit dem Begriff Schweiz. Ursprünglich wurde mit dem Namen im 18. und 19. Jahrhundert eine hügelige Seenlandschaft umschrieben und - ganz im Stile der Romantiker - idealisiert.

Die Mecklenburgische Schweiz verdankt ihren Namen dem Landesfürsten Georg I., einem romantischen Bewunderer der (echten) Schweiz. Als er im Jahr 1811 bei der Grundsteinlegung für das Schloss des Grafen Hans von Schlitz die herrliche Landschaft sah, soll er begeistert gerufen haben: "Dies nun sei seine, die Mecklenburgische Schweiz." Noch im gleichen Jahr wurde die Bezeichnung von Journalisten übernommen und etablierte sich für die Region nördlich der Mecklenburgischen Seenplatte.

    Mecklenburgische Seenplatte

    Die Mecklenburgische Seenplatte ist ein Paradies für Sportler, Naturliebhaber und Kulturinteressierte. Wasserwanderer teilen sich die Urlaubsregion im Süden des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern mit Radfahrern und Hausboot-Kapitänen.

    Ruhe und Entspannung finden eine halbe Millionen Urlauber jährlich vor allem im Müritz-Nationalpark. Auf einer Fläche von 322 Quadratkilometern finden sich hier unzählige, zumeist fischreiche Seen, darunter Deutschlands größter Binnensee: die Müritz.

    Idealer Ausgangspunkt zur Erkundung des Parks ist Federow. Die Wanderrouten sind 400 Kilometer lang, die Radwege über 200 Kilometer. Berühmt ist der Nationalpark für seine Seeadler- und Fischadler-Paare. In Federow gibt es zudem Deutschlands einzige Hörspielkirche: Wie viele andere Gotteshäuser in Ostdeutschland, drohte das Gebäude aus dem 13. Jahrhundert zu verfallen. Ein Pastor und ein Architekt sorgten aber dafür, dass sie saniert wurde. Im Sommer 2009 startete sie in ihre fünfte Saison.

    Weitere Informationen: Müritz-Nationalpark

    Dornröschenschlaf

    Etwa 2000 Burgen, Klöster, Schlösser, Guts- und Herrenhäuser gibt es in Mecklenburg-Vorpommern - so viele wie fast nirgendwo sonst in Europa. Die Hälfte der Gebäude steht heute unter Denkmalschutz.

    Das Erbrecht ist mitverantwortlich für die Flut an hochherrschaftlichen Häusern: Bis 1701 erbte in den Herzogtümern Mecklenburg und Vorpommern nicht der erstgeborene Sohn allein Grund und Boden. Er musste Land und Macht mit seinen jüngeren Brüdern teilen. Und die benötigten auch eine Residenz samt Sommersitz und Jagdschloss. Auch die Ritterschaft leistete sich ansehnliche Herrenhäuser. Seit dem 19. Jahrhundert wurden auch reiche Bürger zu Gutsherren.

    Zu DDR-Zeiten wurde das Kulturerbe nicht geschätzt. Einige Bauten wurden als Altenheime oder Krankenhäuser genutzt. Aber die meisten verfielen langsam. Seit der Einheit wurden bereits einige Schlösser und Herrenhäuser aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und saniert. Etwa 290 Objekte werden touristisch genutzt. Nach wie vor warten aber viele Gebäude auf Investoren.

    Gutshäuser zu verkaufen: Wirtschaftsfördergesellschaft Mecklenburg-Vorpommern

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